Mai 2006

Mittwoch, den 31.05.06

Da ich lange nichts mehr von mir hoeren lassen habe, nun mal wieder ein kurzer Bericht. Dieser Mittwoch ist ein denkwuerdiger Tag.

Schulabschluss auf Japanisch... War gar nicht so schlimm, wie ich erwartet habe. Und nach der netten Feier an der Schule (wir mussten singen) ging es in einen kleinen Park in der Naehe der Schule. Natuerlich haben wir die Essens- und Getraenke-Reste mitgenommen. Im Park haben wir dann mal die Freiheit genossen und mit einer leeren Plastik-Wasserflasche Fuss- und ganz viel Volleyball gespielt. Da der Deckel der Flasche aus recht hartem Plastik ist, haben wir jetzt alle Schrammen an den Fingern und blaue Daumen... Aber es hat sich gelohnt!

Während unserer sportlichen Aktivitäten bekam ich noch den Anruf, dass ich doch gerne zur Preisverleihung des Fotowettbewerbs der OAG (Deutsche Gesellschaft fuer Natur- und Voelkerkunde Ostasiens) kommen koenne, da ich gewonnen habe. Danke fuer alle Stimmen. Hier meine Bilder:

Platz 1

 

Platz 6

 

Donnerstag, den 25.05. (Vatertag)

Nein, hier ist natuerlich kein Feiertag. Da wir aber jetzt unsere Tests hinter uns gebracht haben, sind wir nach der Schule ins Biermuseum in Ebisu gegangen. Das Museum haben wir ausgelassen und sind gleich in die angeschlossene Kneipe gegangen, da sie auch schon um 18:00 Uhr schliesst. Wir Deutschen sind ja als Bierexperten weltweit bekannt. Hier gab es doch tatsaechlich japanisches Pils, was aber nur fuer das Museum gebraut wird. Hier gibt es auch Biergelee zu kaufen. Schmeckt ganz schoen suess, und der einprozentige Biergehalt ist auch noch ganz leicht zu schmecken. Meine Pruefungen habe ich uebrigens auch bestanden.

Heute habe ich dann auch mit den Jungs in der Heimat auf Vatertagstour im schoenen Seelze telefoniert. Da kam doch tatsachlich mal so was wie Heimweh in mir hoch. Jaja, der Vatertag.

Montag, den 22.05.06

Heute ist Test, der grosse und letzte an dieser Schule. Schaun mer mal! Morgen kommt dann der muendliche Teil.

Mittwoch, den 17.05.06

Mal wieder Klassenausflug, diesmal in eine Schokoladenfabrik:

 

Sonntag, den 07.05.06

Heute war ich beim Fussball in der japanischen J-League. Es ging zum Spiel zwischen Kawasaki Frontale gegen Cerezo Osaka. Der Zweite gegen den Vorletzten. Heute haben auch die Urawa Reds gespielt, die von Guido Buchwald trainiert werden. Ein japanischer Bekannter hat mir verraten, dass er die nicht mag, da sie mit viel Geld tolle Spieler zusammen kaufen. Das hat mich stark an eine grosse deutsche Mannschaft erinnert - da wollte ich nicht hin! Also habe ich mich auf den Weg nach Kawasaki gemacht, das im Grossraum Tokyo liegt.

Ein Handy-Bild aus dem Stadion:

Die auslaendischen Spieler von Frontale kommen alles aus Brasilien, die Gesaenge der Fans sind auf Englisch oder Italianisch ("Forza Frontale"). Auch haben alle japanischen Vereine typisch japanische Namen wie zum Beispiel Frontale, Gamba, F.C. usw. Und der Vater des japanischen Fussballs ist Dettmar Cramer, ein Deutscher. Wie kann so eine Nation erfolgreich auf internationalem Parkett spielen? Wir werden sehen... Asienmeister sind sie schon. An einen ernsthaften Erfolg bei der Weltmeisterschaft glaubt hier natuerlich auch niemand.

 

 

 Ein neues Hobby: Glaeser auf einem 100 Yen-Stueck auf die Kante stellen

 

Mittwoch, den 03.05.06

Nachdem wir am Montag und Dienstag noch Schule hatten, begann fuer uns erst heute die Golden Week. Aber dafuer ganz frueh. Ich bin um fuenf Uhr aufgestanden, da es heute mal raus aus Tokyo gehen sollte. Nach rund zwei Stunden Bahn- und Busfahrt sind wir dann auch angekommen: In Minakami am Fluss Tone. Es ist der zweitlaengste Fluss Japans. Auf ihm finden im naechsten Jahr die Weltmeisterschaften im Rafting statt. Rafting? Ja, ich werde heute zum ersten Mal raften, also eine Seefahrt auf einem bewegten Fluss antreten. Nach Klamotten-Anpassen und Sicherheitsbelehrungen ging es auch schon los: Paddeln, was das Zeug haelt. Naja, das Paddeln diente eher der Richtungsaenderung, da man schon ganz ohne zu paddeln recht schnell vorwaerts kam. An der ersten ruhigeren Stelle sollten wir dann alle mal aus dem Boot huepfen, um das kuehle Wasser zu spueren und zu sehen, wie es ist, wieder ins Boot zu kommen. Nach mehreren Wasserschlachten mit anderen Booten und turbulenten Wellenkaempfen kamen wir dann irgendwann zu einem kleinen Park, wo zwischen den normalen Fussgaengern und Ausflueglern immer mal wieder ein paar Menschen  mit Helm und Neopren-Anzug rumliefen, war schon lustig. hier haben wir uns ein wenig gestaerkt und es sollte wieder losgehen. Die anderen drei Boote sind ausgestiegen, die Besatzungen hatten nur eine Halbtagestour gebucht. Wir durften noch weiter und es wurde noch spannender. Da uns hier keine Wasserschlachten mit anderen Booten mehr geboten wurden, wurden die Wellen hoeher und haeufiger. Aber wir erreichten den vereinbarten Platz alle zusammen und sicher in unserem Boot. Dort hatten wir noch die Gelegenheit, uns im flachen Wasser unter guter Aufsicht ein wenig treiben zu lassen. Da steckt schon maechtig Kraft in so einem Strom...

Letztendlich war es ein grossartiger Tag mit einem Hauch von Abenteuer in der schoenen Natur Japans. Muskelkater und Sonnenbrand gehoeren natuerlich auch dazu! Bilder hier.

 

 

 

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