August 2006

Donnerstag, den 21.08.06

Frische Ware eingetroffen - die Fernsehaufzeichnung vom Flusslauf. Bis ich das Filmchen online bringe, wird es wohl noch dauern, hier schon ein kleiner Einblick:

 

  

Mittwoch, den 16.08.06

Die Woche Urlaub ist fast um, am letzten Tag war ich im Yamato-Museum. Die Yamato gilt als das staerkste jemals gebaute Schlachtschiff und wurde hier in Kure gebaut. Die Attraktion des Museums ist ein Modell des Schiffes im Massstab 1:10. Im Museum ist viel ueber die Geschichte der Stadt Kure sowie den Maschinen- und Schiffbau in der Region zu erfahren.

Montag, den 14.08.06

Rueckkehr aus Korea - hier schon mal die Bilder...

Die Tour: Von Kure mit dem japanischen Schnellzug Shinkansen nach Hakata auf Kyushu, von dort mit dem Schiff nach Pusan (Busan), eine Nacht dort. Dann mit dem Zug nach Daejon (Taejon), von dort mit dem Bus zum Songnisan Nationalpark mit Popjusa (Pobjusa) Tempel und vielen hohen Bergen, dort zwei Naechte inklusive 5stuendiger Wanderung. Ruecktour mit Bus und Bahn nach Pusan, dort noch eine Nacht im Commodore Hotel.

Nach Besichtigung des Pusan Towers. Die ganze Wahrheit gibt es unter der Karte.

Unterwegs war ich mit Nick, dem Englisch-Lehrer der Firma und seiner Frau Shiho mit Tochter Angela (1 Jahr, 10 Monate).

Und hier die ganze Wahrheit ueber die Tour:

Tag 1

        Frueh aufgestanden, mit dem Zug nach Kyushu, der suedlichsten der vier Hauptinseln Japans, gefahren und von dort mit einen schnellen Tragfluegelboot ruebergemacht. Auf die gute, die suedliche Seite Koreas. Vom Schiff aus konnte man nicht viel Seeluft schnappen, da es aufgrund der Geschwindigkeit kein Sonnendeck oder aehnliches hatte. Aber auf die Einhaltung der Anschnallpflicht wurde genau geachtet, da es gerade am Tag zuvor eine Kollision mit einem Wal gab. Saemtliche Wale waren dadurch verschreckt, so dass wir keinen sehen konnten, dafuer aber eine Menge fliegende Fische, die die Walfreiheit genutzt und sich an der glatten Wasseroberflaeche vergnuegt haben.

In Pusan angekommen, konsultierten wir unverzueglich die Touristinformation. Nick hat nach einer Frau fuer mich gefragt. Immerhin sei ich Tourist und das waere eine wissenswerte Information. Hotels gab es aber auch und wir entschieden uns fuer das "Angel" - passt schoen zu unserer juengsten Begleitung Angela. Nach einem Spaziergang mit gruenen Maennern, Essen und Trinken, wurde die Nacht noch recht kurz. Der kleine Engel Angela wurde von den Eltern in Devil umgetauft, da wir alle nicht besonders viel schlafen konnten... Es ist uebrigens in Korea wie auch in Japan so ueblich, dass man mit mehreren in einem Raum uebernachtet. Bilder von Tag 1.

Tag 2

        Heute sollte es gen Norden gehen, Kim Jong Il besuchen. Wir hatten nur noch ein paar Tage, so dass wir uns entschieden, nicht ganz so weit in den Norden zu fahren. Mit dem Zug ging es nach Daejon, von dort aus noch rund 20 Minuten weiter ins Land. Diese 20 Minuten beruhten auf Nicks entfernter Erinnerung und es wurden ein paar Stunden daraus - die Busfahrt durchs Land war aber dennoch schoen und interessant. Zwischendurch wurden wir dann alle aus dem Schlummer hochgeschreckt, da der Busfahrer eine Notbremsung mit Ausweichmanoever fuer noetig hielt, um einer Ziege das Leben zu retten. Gut und schnell reagiert mit dem ollen Bus! Dank der Dame der Touristinformation in Daejon sind wir hier im teuersten Hotel der Stadt bzw. des Dorfes gelandet, wir hatten dort ja schon gebucht... Das Hotel war nicht teuer nach europaeischen Verhaeltnissen, sah aber von aussen so aus. Jetzt war der Tag auch schon fast rum und wir haben uns noch ein bisschen im Ort umgeschaut und etwas gegessen. Die Leute sind alle ganz offen und lachen viel und laut - sehr nett.

Tag 3

        Nachdem wir uns ein guenstigeres Hotel gesucht hatten, wurde Kultur gemacht. Es sah von aussen nicht mal halb so gut aus wie das vorherige, war aber guenstiger und besser. Nach dem stehenden Buddha und den Tempeln drumherum bin ich noch auf einen der Berge gewandert. Ein kleiner Spaziergang tut ja mal ganz gut. Doch auch der entpuppte sich als Wanderung ueber Stock und Stein, der Gipfel schien nicht naeher zu kommen und ich habe ueberlegt, meine Kamera oder mich einfach auf dem Weg liegen zu lassen. Oben angekommen, konnte ich nur feststellen: Es hat sich gelohnt! (siehe Bilder)

Unten angekommen, musste ich dann auch Nick mitteilen, dass ich nicht mehr all zu viel Won (die Korea-Mark) hatte. Er meinte, fuer den Bus zurueck reicht es noch und lud mich nach dem Essen auf ein paar Bier ein.

Tag 4

        Nach dem Aufwachen musste Nick mir mitteilen, dass auch sein Geld knapper geworden sei. Da die Familie schon gefruehstueckt hatte (Angela hat sie rechtzeitig geweckt), war ich nun dran und habe mir von dem Hotelangestellten die Bank im Ort zeigen lassen. Geld gab es keins. Wir hatten zwar noch japanisches Bargeld, aber an einem Geldautomaten funktioniert das auch nicht, genau wie meine 99 Karten aller Banken dieser Welt. Da morgens das Geld im Hotelsafe auch knapp war, konnten wir auch da nicht wechseln...

Nun gut, wir mussten hier weg. Also Sachen geschnappt und zum Busbahnhof - fuer Tickets und Getraenke hat es dann doch noch gereicht. In der naechsten groesseren Stadt, Daejon, werden wir dann schon zu Geld kommen. Ein Geldautomat stand dann auch gleich im Busbahnhof. Die Zeichen von MasterCard, VISA und auch das Maestro-Zeichen deuteten darauf hin, dass es sich um einen internationalen Automaten handeln koennte. Doch auch er funktionierte nicht, sah auch ganz so aus mit dem zugeklebten Geldschlitz. International war er vielleicht. Also weiter nach Geld suchen, oder einer Bank, an einem Sonntag im katholischen Korea ... Aber die Hoffnung nicht aufgeben! Ein grosses Hotel entpuppte sich als Hochzeitsveranstaltungsladen, also war auch hier kein Tausch moeglich, denn die passende Frau hatte ich in den letzten Tagen noch nicht gefunden. Ich machte mich alleine auf die Suche und fand einen netten jungen Tankstellen-Angestellten, der mir den Weg zu einem Geldautomaten zeigen konnte. Na, ein Versuch sollte es Wert sein. Und der erste Versuch war ein voller Erfolg! Es gab Geld und wir konnten unsere Reise mit kurzem Zwischenstopp an der Tourist-Information Daejon (zum netten Beschweren) mit dem Zug in Richtung Pusan fortsetzen.

Dort angekommen ging es dann in das wunderschoene Hotel Commodore, ganz in asiatischem Stil. Diesmal haben wir zwei Zimmer genommen, zufaellig beide am gegenseitigen Ende des Ganges. Da dieses Hotel die Besonderheit hatte, in Kreisbogenform gebaut zu sein, haetten wir uns von Balkon zu Balkon zuwinken koennen, haben es aber nicht getan...

Tag 5

        Heute ging es etwas Shoppen (wir hatten zwei Frauen dabei) und den Blick vom Pusan-Tower ueber Stadt und Hafen geniessen, nachdem wir unser Gepaeck am Faehrterminal in ein Schliessfach geschlossen hatten. Tolle Idee, da wir die Sachen nicht mit uns rumtragen mussten. Nur dumm, dass die Sachen nicht mehr da waren, als wir losfahren wollten.  Eigentlich waren die Schliessfaecher weg  - samt unserer Sachen. Das lag daran, dass uns am Morgen die Hotelangestellten zum Faehrterminal in Richtung sonst wo geschickt hatten, wir nun aber am richtigen Terminal in Richtung Japan waren. Bis wir das bemerkt hatten, verstrich eine Weile und so langsam kam ein wenig Hektik in die Gruppe. Schnell in ein Taxi, zum anderen Terminal, um unsere Schliessfacher zu finden. Sie waren auch sofort da und wir konnten unsere Sachen mit Hoechstgeschwindigkeit zum richtigen Terminal bringen. Rechtzeitig geschafft, eigentlich...

Beim Einchecken mussten wir noch die Terminal-Gebuehren bezahlen - natuerlich in koreanischen Won, japanische Yen gingen nicht. Da wir beim Shoppen gut darauf geachtet haben, dass wir die letzten Won los werden, standen wir erneut vor einer Herausforderung, eine halbe Stunde vor Abfahrt des gebuchten Schiffes. Im Terminal gab es aber eine Wechselstube, so dass auch unsere letzte Aufgabe geloest werden konnte und wir mit einer endlich schlafenden Angela in Kure angekommen sind.

Und hier gibt es noch die letzten Bilder.

 

Sonntag, den 06.08.06

Heute ist der 61. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima. Um 08.15 Uhr wurde Hiroshima beseitigt. Die Gedenkfeierlichkeiten sollten um 08.00 Uhr beginnen, so dass ich mal wieder rechtzeitig aufstehen musste. Es war sehr bewegend. Interessant war auch das internationale Publikum, wie ich es hier in Japan noch nicht erlebt habe. Ich moechte hier nicht so viel schreiben, da man alles in den Geschichtsbuechern nachlesen kann oder meistens schon weiss. Also gibt es nur Bilder von meinen Erlebnissen.

Das besondere Ereignis im Rahmen der 45minuetigen Gedenkzeremonie war die Rede der Kindervertreter, die jedes Jahr von zwei japanischen Schuelern gehalten wird. Dieses Jahr wurde die 12jaehrige Angelia Smith ausgewaehlt, deren Vater aus den USA stammt. Sie wurde ausgewaehlt, da sie mit Ihrem Bewerbungsschreiben mitteilte, eine Bruecke zwischen den Laendern bauen zu wollen. Sie forderte, die starre Aufteilung "Opfer-Aggressor" aufzugeben, um mit einer vorurteilsfreien Haltung aufeinander zugehen zu koennen.

 

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