Maerz 2006

Mittwoch, den 29.03.06

Heute ist fuer viele Schueler an unserer Schule Zeugnisvergabe und Schulabschlussfeier. Fuer uns bedeutet es einfach Ferienbeginn, den wir natuerlich genossen haben.

Abends war der in unregelmaessigen Abstaenden stattfindenende SP-Stammtisch, bei dem sich alle in Tokyo lebenden ehemaligen und aktiven Stipendiaten des Programms treffen koennen. Heute war Power Point Karaoke angesagt. Man nehme eine Karaoke-Bar mit Beamer und spiele irgendwelche, den Teilnehmern unbekannte, Praesentationen ab. Diese muessen dann ihr Geschick walten lassen, um den Vortrag um die Praesentation lustig und natuerlich lehrreich den Zuhoerern zu vermitteln. Bewertet wurde nach dem bewaehrten Eiskunstlauf-System. Nachdem die sechs Vortrangenden durch waren, wurde noch ein wenig gesungen. Mehr dazu auch von Michael. Im Anschluss daran sind wir in eine Bar in der Naehe gegangen, in der zu unserem grossen Glueck eine tolle Jazz-Band gespielt hat.

Sonntag, den 26.03.06

Warum faehrt man eigentlich ewig lange fuer wenige Tage nach Himeji? Es liegt nicht nur daran, dass man dort viele nette Deutsche trifft, mit denen man endlich mal wieder Grillen kann. Und es liegt auch nicht nur am Berg des letzten Samurai. Das wahre Highlight Himejis ist das Schloss, das 1993 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt wurde. Es ist auch sehr beeindruckend. Richtig beeindruckend soll es natuerlich zur Zeit der Kirschbluete sein. Die kommt noch!

Schloss gesehen und fotografiert ging es wieder zurueck nach Tokyo, diesmal durften wir ca. 4 Stunden stehend verbringen. Da fragt man sich doch: Hat sich das wirklich gelohnt? JA, das hat es! Wie die Bilder beweisen.

Samstag, den 25.03.06

Auf zu neuen Taten! Viel zu früh aufgestanden, haben wir uns in der Stadt mit Thomas getroffen, der an diesem Vormittag gearbeitet hat. Heute war der Shosha-san dran, auf dem wegen der beeindruckenden realistischen Kulisse um den Engyoji-Tempel herum Teile des Filmes "The last Samurai" mit Ken Watanabe und Tom Cruise gedreht wurden.

Ein weiteres Highlight des Tages: Grillen! Da Thomas eine fuer japanische Verhaeltnisse viel zu grosse Wohnung mit Balkonen und Terrassen hat, haben wir den Grill angeschmissen und einen guten deutschen Abend gefeiert. Da es mit Einbruch der Dunkelheit aber auch ganz schoen kalt wurde, sind wir in die auch nicht viel waermere Wohnung geflohen. Um uns ein wenig warm zu machen und die unglaubliche Groesse der Wohnung zu nutzen, habe wir das Licht ausgemacht und verstecken gespielt. ACHTUNG: Dies ist kein Aprilscherz. Wir haben verstecken gespielt... Anschliessend gab es noch eine Runde "Wer bin ich". Ich habe gewonnen, da ich mit Goleo die wohl bekannteste Persönlichkeit darstellte. Entertainer Hans Rosenthal und Fussball-Nationalspieler Lukas Podolski wurden glatt in den Schatten gestellt. Goleo ist uebrigens das Maskottchen der Fussball-Weltmeisterschaft in Deutschland.

Freitag, den 24.03.06

Heute ist Marco ausgezogen. Er ist fuer ein paar Tage bei mir untergekommen. Als Student an der FH Kiel und begeisterter Japanisch-Lerner ist er fuer fuenf Wochen hier im Land unterwegs. Ich kannte ihn vorher nur ueber E-Mail und weitere Internetverbindungen wie ICQ und Skype. Hat aber gut geklappt. Und wenn er nicht immer mit seiner Kamera nerven wuerde... Aber dafuer kann ich bald einen Link schicken, wo seine Bilder zu sehen sind. Wird aber wohl noch eine Weile dauern, bis er die mindesten 100000 Fotos sortiert hat.

Mittags ging es dann nach der Schule zum Bahnhof Shinagawa, wo ich mich mit Olli und Dominik getroffen habe, um das Grossabenteuer Himeji anzugehen. Grossabenteuer deshalb, da wir mit den sehr guenstigen Tickets nicht die schnellsten Zuege nehmen konnten. Wir haben nach etwas ueber 10 Stunden Zugfahrt und ca. 4 Mal Umsteigen die rund 640 km nach Himeji gut hinter uns gebracht. Auf der Fahrt sind wir durch Shizuoka, Nagoya, Kobe, Kyoto, Osaka und einige andere interessante Orte gekommen. Schoene Bahnhoefe! Und da einige der Zuege, in denen wir teilweise zweieinhalb Stunden sitzen durften, keine Toiletten hatten, mussten wir auch mal aussteigen. Nach der ersten dieser Aktionen gab es einfach nichts mehr zu trinken.

In Himeji wurden wir von Thomas abgeholt und in ein Pub gezerrt, in dem auch schon Diana und Conny auf uns warteten. Er hat uns den Durst der langen Fahrt wohl schon angesehen. Nachdem wir unseren Fluessigkeitshaushalt wieder in den Griff bekommen haben, ging es zu Thomas nach Hause. Es wurden noch ein paar Begruessungsbierchen getrunken und dann ging es auch irgendwann auf die Tatamis.

 

Freitag, den 10.03.06

Heute war mal wieder ein Klassenausflug angesagt. Wir waren mit einer Parallelklasse bei der Feuerwehr. Neben der Feuerwehrstation ist ein Trainingszentrum für das Erleben von Naturkatastrophen. Nach einem Film über die möglichen Gefahren und das Verhalten bei einem starken Erdbeben wurden wir in Gummiklamotten in eine Taifun-Zelle gesperrt. Hier wurden wir dann mit Wind beweht und Starkregen beträufelt... Der Erdbeben-Simulator wurde leider repariert und so mussten wir uns Gruppenweise durch einen kleinen verräucherten Irrgarten zum Notausgang durchschlagen. Und zu guter letzt durften wir dann auch noch Feuer löschen. Mit lautem Geschrei auf eine Leinwand zu laufen, auf der es brennt. Das tolle an der Leinwand: Sie hat Sensoren für das Wasser aus den Feuerlöschern und so wurde das Feuer gelöscht. Oder auch nicht und der Raum auf dem Bidschirm ging in Flammen auf. Wie gut, dass ich den Feuerschutzmannschein bei der Marine gemacht habe und so konnte ich uns alle retten... Hier meine Urkunde.

Nach unserem Einsatz bei der Feuerwehr mussten wir uns stärken und haben in der Nähe des Sumo-Stadions Kokugikan chanko-nabe, den Sumo-Eintopf, gegessen. Satt und Wochenende!

 

Montag, den 06.03.06

Ab heute online: Der Gastkommentar vom "weltreisenden" Jens, der mich im Februar besucht hat. Zu beachten ist die Prozentrechung. Jens hat sich nicht verrechnet. Interessant die Kurzbeschreibungen der touristischen Highlights Tokyos, von denen ich bisher leider noch nicht alle sehen konnte. Mehr Reiseführer braucht man nicht! Noch einmal Danke für Deine Mühe.

 

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